Tae Kwon Do [tä guon do] ist eine koreanische Kampfkunst der waffenlosen Selbstverteidigung. Durch die geographische Lage der Halbinsel von Korea ist es verständlich, dass Kulturgüter und auch Kampfkunstelemente von China (Mandschurei) und Japan mit eingeflossen sind. Die große Ähnlichkeit und den größten Einfluss aus dem japanischen Karate lässt sich nicht leugnen. Durch die geschichtlichen Verbindungen beider Staaten (1910 – 1945) hatten immer wieder einige Koreaner die Möglichkeit in Japan japanisches Karate zu lernen. Nach der Niederlage der Japaner 1945, war das Interesse vorhanden von eine Handvoll Koreaner die neu erworbene Kampfkunst der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Daraufhin wurden die 5 ursprünglichen Taekwondo-Stile gegründet, die teilweise bis heute noch Bestand haben.
Sie lauten:
Changmu-Kwan
Cheongdo-Kwan
Mudeuk-Kwan
Seongmu-Kwan
Yonmu-Kwan
Es erfolgte eine schnelle allgemeine Verbreitung. In dieser Zeit entstand eine Bewegung unter der Führung von General Choi Hong-Hi, der ebenfalls als Student in Japan Karate gelernt hatte, mit der Aufgabe das "koreanische Karate" und die bestehenden Stilrichtungen zu vereinen, neu zu ordnen und eine umfassende äußere Organisation zu entwerfen. Im Rahmen dieser Neuordnung wurde 1955 von General Choi Hong-Hi und weiteren ranghohen Vertretern aus Politik und Militär, der neue koreanische Name Tae Kwon Do entwickelt.
Sie besteht aus den Silben:
Tae = der Fuß / beinhaltet Techniken mit den Füßen und Beinen in Form von Tritten
Kwon = die Faust / beinhaltet Techniken mit Händen, Fäusten und Armen in Form von Schlägen
Do = der Weg /der Lebensweg / der geistige und philosophische Hintergrund
Sinngemäß kann man Taekwondo-Do folgendermaßen übersetzen:
„Der Weg der Hand und des Fußes“
Seit 1955 wurde Tae Kwon Do als Pflichtfach an allen Militärakademien und Polizeischulen des Landes gelehrt.
1963 Koreanische Bergarbeiter bringen Taekwondo nach Deutschland
1965 brach eine Delegation von 5 Großmeistern unter der Leitung von General Choi Hong-Hi im Auftrag der koreanischen Regierung auf, um das Taekwondo in der ganzen Welt zu verbreiten. Mitglied dieser Delegation war auch Großmeister Kwon Jae-Hwa. Seit dieser Zeit wird diese koreanische Kampfkunst auch in Europa und Deutschland unterrichtet.
1966 Kwon Jae-Hwa beginnt in Deutschland Taekwondo zu unterrichten
1971 wurde Taekwondo als Nationalsport Koreas erklärt.
1972 Fertigstellung des Kukkiwon (Welt-Taekwondo-Hauptquartier) in Seoul
1972 Gründung und Verlegung des International Taekwondo Föderation (ITF) von Choi Hong-Hi nach Toronto (Kanada) wegen Verbandspolitische Streitigkeiten
1972 Kwon Jae-Hwa wird erster Bundestrainer für Taekwondo in Deutschland im Deutschen Judo-Bund
1973 Gründung des World Taekwondo (WT), Seoul, Korea
WT entwickelt ein einheitliches Taekwondo System weiter und optimiert Taekwondo für Wettkämpfe. Dynamische Fuß- und Beintechniken werden zum Markenzeiten von Taekwondo
1980 WT wird vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) als Weltdachverband für Taekwondo anerkannt
Übergangsphase vom traditionellem Hyong- zu Poomsae-Formen. Hier wurden zeitweise beide Formen gleichzeitig gelernt.
1981 Gründung der Deutschen Taekwondo Union (DTU)
1988 Vorstellung von Taekwondo bei den Olympischen Spielen in Seoul
2000 Taekwondo wird in Sydney als vollwertige olympische Disziplin aufgenommen
WT-Taekwondo wird bei Demonstrationen mit akrobatischen Elementen kombiniert
In Deutschland sind hauptsächlich drei Taekwondo-Stile vertreten:
Olympisches Wettkampf-Taekwondo (DTU/WT)
ITF-Taekwondo nach Choi Hong-Hi
Traditionelles Taekwondo nach Kwon Jae-Hwa
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Die größten Unterschiede zwischen den Taekwondo-Stilen besteht darin, dass das traditionelle Taekwondo-Do nach Kwon Jae Hwa im Allgemeinen ohne Körperkontakt praktiziert wird. Da hier die Grundtechniken in der ursprünglichen nicht für den Wettkampf abgemilderten Variante (Fußtritte mit dem Spann) trainiert werden, ist es wichtig Schläge und Tritte kurz vor dem Gegner abzustoppen. Nach den allgemein bekannten Werten von Taekwondo wird großen Wert gelegt niemanden mutwillig zu verletzen.
Beim traditionellen Taekwondo-Do werden die traditionellen Werte wie die Schulung von Körper und Geist in den Vordergrund gestellt, und dienen in erster Linie der eigenen Persönlichkeitsentfaltung. Übt man Taekwondo-Do im traditionellen Sinn aus, dann ist es weit mehr als eine Kampkunst. Es ist eine Lebenshilfe. Wer sich und seinen Körper beherrscht, stärkt und in Einklang bringt, ist auch den Schwierigkeiten des täglichen Lebens besser gewachsen.
Taekwondo-Do heißt nicht nur, einen Sport zu treiben und sich gegen körperliche Angriffe zu wehren, sondern eine körperliche und geistige Gesundheit und Stärke aufzubauen. Taekwondo-Do hilft uns Schwierigkeiten nicht auszuweichen, sondern sie zu meistern, Ängsten durch Selbstvertrauen zu begegnen, körperliche Schwächen nicht als unabänderlich hinzunehmen, sondern dagegen anzukämpfen. In völliger Harmonie von Körper und Geist zu leben, ist das Ziel.
Traditionelles Taekwondo-Do ist ein sehr vielfältiger Sport. Durch Gymnastik-, Koordinations-, Kondition-, Dehn-, Kraft- und Atemübungen in Verbindung mit verschiedenen Techniken wird der komplette Körper ständig gekräftigt und die Beweglichkeit verbessert. Im Gegensatz zum WT-Taekwondo gibt es keine Altersbegrenzung nach oben.
Das oberste Ziel ist die Stärkung und Erhaltung der Gesundheit!
Ein Körper – ein Leben – eine Gesundheit